Aktuelle Berichte
Wintersemester in der Kirche Kurzrickenbach
«Seit fast zehn Jahren betreiben wir jetzt das Open Place als Begegnungsort», sagt Pfarrer Damian Brot. «Unsere Kirche ist dabei mal Café und auch einmal Ausstellungsraum. Nun unternehmen wir erste Schritte, um den Innenraum der neuen Funktion anzupassen.» Die Kirche steht unter Denkmalschutz, doch innen darf die Kirchgemeinde einiges verändern. «Insbesondere haben wir das Glück, dass die Kirchenbänke nicht an Ort und Stelle bleiben müssen. So entsteht ein etwa 9 mal 25 Meter grosser Raum, der Platz für viele Gestaltungsmöglichkeiten gibt.»
Inka Grabowsky,
Architektur-Studierende der HTWG Konstanz planen eine neue Innenausstattung im Open Place
Um Ideen für die Umgestaltung zu entwickeln, wird im kommenden Studiensemester die Konstanzer Professorin Myriam Gautschi von der HTWG mit Architekturstudierenden ein Seminar mit dem Titel «Open Place - Offene Kirchenarbeit architektonisch gestalten» abhalten. Ab 19. Oktober treffen sich die jungen Leute jeden Donnerstagnachmittag in der Kirche. «Vor Ort zu arbeiten ist Herausforderung und Chance», sagt die Professorin. „Wir werden am eigenen Leib erfahren, wie es sich hier anfühlt, wenn es kalt oder dunkel ist.» Wer wahrnähme, was ein Raum mit einem mache, könne gezielt etwas verändern, um die Atmosphäre zu verbessern. «Kirchen repräsentieren normalerweise Macht. Die hohen Decken, der Hall durch den kahlen Fussboden, das Licht, Fenster, aus denen man nicht herausschauen kann: All das lässt den Menschen klein wirken. Aber jetzt, mit der diakonischen Aufgabe, sollte der Fokus auf der menschlichen Augenhöhe liegen.»
Vor Ort Bedürfnisse spüren
Die jungen Leute werden zunächst Gespräche mit Menschen aus dem Open Place führen und beobachten, wie der Alltag im Begegnungsort aussieht. Benjamin Arntzen aus dem Küchenteam wird ständiger Ansprechpartner sein. Ebenfalls von Fall zu Fall dabei sein wird Annina DeCarli aus dem Kirchenvorstand. Sie ist als Kunsthistorikerin mit Expertise in der Denkmalpflege besonders geeignet, Kompromisse zwischen dem Wünschenswerten und dem Möglichen zu finden.
Finanziert vom Wissenschaftsverbund
Die Lehrveranstaltung wird vom Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee » https://www.wissenschaftsverbund.org/programme/gesellschaftlicher-zusammenhalt finanziell mit 25.000 Euro unterstützt. «Das Projekt passt perfekt zu den Zielen eines Programms, das soziale Räume als Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts fördern will», sagt Programmleiterin Isabel Oostvogel. Mit dem Geld werden Fahrtkosten, Architektur-Modelle, ein Katalog und Exkursionen bezahlt. Denn als zusätzlichen Wissenschaftspartner konnte das Open Place Dr. Christoph Sigrist von der Universität Zürich gewinnen, der als Grossmünster-Pfarrer viel Erfahrung mit einer offenen Nutzung von Kirchengebäuden hat und als Diakonie-Wissenschaftler seine Habilitation zum Thema geschrieben hat.
Eine Ausstellung gab den Anstoss
Die Zusammenarbeit der Konstanzer Hochschule, der Uni Zürich und der Kirchgemeinde entstand aus der Ausstellung «Fokus aufs Leben» https://www.open-place.ch/bericht/1101 im Januar 2022. Einer der Besucher ist an der Uni Konstanz zuständig für Transfer in der Lehre. Er erkannte das Potenzial des Raums und knüpfte Kontakte zwischen den Open Place und den Architekten an der HTWG. Nun können beide Seiten vom Austausch profitieren. Die Studierenden erhalten ein spannendes Seminar-Thema und haben die Chance, wirklich etwas zu bewegen. Und die Kirche Kurzrickenbach bekommt möglicherweise einen Plan für eine Innenausstattung, die ihrer derzeitigen Funktion als soziale Begegnungsraum besser entspricht.
Ergebnisse im Frühling 2024
Im Frühjahr werden die Ideen der Studierenden der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung vorgestellt. Aber schon vorher kann es Kostproben geben. Die Studierenden sollen die Kirche als offene Werkstatt begreifen. Man kann ihnen also über die Schulter schauen. Und zur Weihnachtsfeier werden sie mit einer spontanen Intervention das Kirchenschiff bereits bespielen.
Um Ideen für die Umgestaltung zu entwickeln, wird im kommenden Studiensemester die Konstanzer Professorin Myriam Gautschi von der HTWG mit Architekturstudierenden ein Seminar mit dem Titel «Open Place - Offene Kirchenarbeit architektonisch gestalten» abhalten. Ab 19. Oktober treffen sich die jungen Leute jeden Donnerstagnachmittag in der Kirche. «Vor Ort zu arbeiten ist Herausforderung und Chance», sagt die Professorin. „Wir werden am eigenen Leib erfahren, wie es sich hier anfühlt, wenn es kalt oder dunkel ist.» Wer wahrnähme, was ein Raum mit einem mache, könne gezielt etwas verändern, um die Atmosphäre zu verbessern. «Kirchen repräsentieren normalerweise Macht. Die hohen Decken, der Hall durch den kahlen Fussboden, das Licht, Fenster, aus denen man nicht herausschauen kann: All das lässt den Menschen klein wirken. Aber jetzt, mit der diakonischen Aufgabe, sollte der Fokus auf der menschlichen Augenhöhe liegen.»
Vor Ort Bedürfnisse spüren
Die jungen Leute werden zunächst Gespräche mit Menschen aus dem Open Place führen und beobachten, wie der Alltag im Begegnungsort aussieht. Benjamin Arntzen aus dem Küchenteam wird ständiger Ansprechpartner sein. Ebenfalls von Fall zu Fall dabei sein wird Annina DeCarli aus dem Kirchenvorstand. Sie ist als Kunsthistorikerin mit Expertise in der Denkmalpflege besonders geeignet, Kompromisse zwischen dem Wünschenswerten und dem Möglichen zu finden.
Finanziert vom Wissenschaftsverbund
Die Lehrveranstaltung wird vom Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee » https://www.wissenschaftsverbund.org/programme/gesellschaftlicher-zusammenhalt finanziell mit 25.000 Euro unterstützt. «Das Projekt passt perfekt zu den Zielen eines Programms, das soziale Räume als Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts fördern will», sagt Programmleiterin Isabel Oostvogel. Mit dem Geld werden Fahrtkosten, Architektur-Modelle, ein Katalog und Exkursionen bezahlt. Denn als zusätzlichen Wissenschaftspartner konnte das Open Place Dr. Christoph Sigrist von der Universität Zürich gewinnen, der als Grossmünster-Pfarrer viel Erfahrung mit einer offenen Nutzung von Kirchengebäuden hat und als Diakonie-Wissenschaftler seine Habilitation zum Thema geschrieben hat.
Eine Ausstellung gab den Anstoss
Die Zusammenarbeit der Konstanzer Hochschule, der Uni Zürich und der Kirchgemeinde entstand aus der Ausstellung «Fokus aufs Leben» https://www.open-place.ch/bericht/1101 im Januar 2022. Einer der Besucher ist an der Uni Konstanz zuständig für Transfer in der Lehre. Er erkannte das Potenzial des Raums und knüpfte Kontakte zwischen den Open Place und den Architekten an der HTWG. Nun können beide Seiten vom Austausch profitieren. Die Studierenden erhalten ein spannendes Seminar-Thema und haben die Chance, wirklich etwas zu bewegen. Und die Kirche Kurzrickenbach bekommt möglicherweise einen Plan für eine Innenausstattung, die ihrer derzeitigen Funktion als soziale Begegnungsraum besser entspricht.
Ergebnisse im Frühling 2024
Im Frühjahr werden die Ideen der Studierenden der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung vorgestellt. Aber schon vorher kann es Kostproben geben. Die Studierenden sollen die Kirche als offene Werkstatt begreifen. Man kann ihnen also über die Schulter schauen. Und zur Weihnachtsfeier werden sie mit einer spontanen Intervention das Kirchenschiff bereits bespielen.
