Hanspeter Rissi

Rückblick Pilgerwochenende "Auf den Spuren der Hugenotten"

Pilgergruppe: Vor der Klosterkirche Rheinau (Foto: Doris Münch)

Am 1./2. Sept. war eine Gruppe von 17 Personen gemeinsam zu Fuss unterwegs von Eglisau nach Schafhausen.
Doris Münch,
Was ist der Unterschied zwischen Pilgern und Wandern? Diese Frage konnte an diesem Wochenende zum Teil beantwortet werden.

Susanne Dschulnigg, die als Teilnehmerin mit dabei war, verfasste den folgenden Bericht:

Freitagnach, es regnet. Und morgen Samstag soll es zum Pilgerwochenende von Eglisau nach Schaffhausen gehen. Ist das denn der Unterschied zwischen Wandern und Pilgern? Am Bahnhof Kreuzlingen schart sich eine beherzte Gruppe um Doris Münch, Jmerio Pianari und Gunnar Brendler. Und kaum zu glauben, ab unserm Startort Eglisau bis zum Ziel am nächsten Tag in Schaffhausen können wir ohne Regen wandern. Der Weg durch Rebberge, Laubwälder, dem Rhein entlang lädt zum Meditieren ein. Immer wieder tauchen Biberspuren auf, sei es eine «Rutsche» zum Rhein, sei es ein abgeschabter Baumstamm. Der Rhein ist mal türkisfarben, im klaren Wasser bewegen sich Forellen lautlos, mal zeigt sich die Spur der aufgenommenen Thur mit ihrem kaffeebraunen Wasser im Rhein. Die Fluchtgeschichten der Hugenotten im 17. Jahrhundert, die teils von Schaffhausen aus weiter nach Deutschland geflüchtet sind, machen uns nachdenklich. Wiederholt sich Geschichte immer wieder? Fluchtursachen bleiben sich gleich, die Verquickung von Glaube und Macht führt zu unheilvollen Situationen.
Doris, Jmerio und Gunnar haben der Gruppe ein tiefes, reiches Erlebnis ermöglicht. Herzlichen Dank. Mit Worten von Dorothee Sölle pilgern wir weiter: «Lass uns Gehende bleiben, wir sind noch nicht ganz angekommen. Wir sind alles Gehende, Wanderer durch Raum und Zeit. Lehre uns das Gehen und das Suchen und das Finden.»
Susanne Dschulnigg
Bereitgestellt: 06.09.2018      
aktualisiert mit kirchenweb.ch